Bedeutung der Mineralstoffe

Mineralstoffe haben mehrere Funktionen. Sie dienen als Strukturkomponenten der Körperorgane und  -gewebe, wie im Fall von Kalzim, Phosphor und Magnesium in Knochen und Zähnen. Sie sind Bestandteile der Körperflüssigkeiten -und gewebe. Beispielsweise als Elektrolyte zur Aufrechterhaltung des osmotischen Drucks, des Säure-Basen-Haushaltes, der Muskelkontraktion. Und sie wirken als Katalysatoren von Enzymen und Hormonen.

Was weißt du über Wechselwirkungen der Mineralstoffe?

Kalzium und Phosphor
sind die wichtigsten Mineralstoffe im Hundeorganismus, um die Stabilität und die Funktion der Körperstrukturen aufrecht zu erhalten. Es befinden sich 10 - 15g Calcium ( 98% davon im Skelett ) und 5-8g Phosphor ( 80% davon im Skelett ) im Hundekörper. 
Calcium und Phosphor haben auch noch weitere Aufgaben im Körper: 
Calcium, in geringerer Menge, findet man auch in den Zellen, dort ist es für die Zellwandstabilität zuständig, daneben unterstützt es die Blutgerinnung, ist wichtig für die Nerven und Muskeln, da es hier unterstützend für die Erregungsleitung ist und für die Muskelkontraktion. 
Phosphor findet man auch im Weichgewebe, es ist für viele intermediäre Stoffwechselvorgänge 
(= Zwischenstoffwechsel zwischen Auf- und Abbau körpereigener Stoffe ) wichtig, wie z.B. beim Fetttransport oder bei der Zellvermehrung. 

Genaue Angaben schwanken je nach Quelle und die Meinungen gehen dabei weit auseinander, eine der verbreiterten liegt Ca: P: bei 1,3 bis 2:1.[Quelle: Meyer und Zentek]. Bei einer Versorgung mit 100 mg Calcium und 85 mg Phosphor pro kg Körpergewicht/Tag wird der Erhaltungs-Bedarf eines erwachsenen Hundes sicher gedeckt.
 

Ungleichgewicht: Kalzium- Phosphor
Die Zahl der Wechselwirkungen zwischen Mineralstoffen ist ungeheuer groß. Dazu einige Beispiele.
Calcium-Mangel bei Hunden führt zu vielfältigen Störungen des Skelettsystems, vor allem einem Knochensubstanzverlust (Osteoporose). Hierbei verdünnt sich der mineralische Knochenanteil, Knochenbrüche können auftreten und Zähne werden locker. Wirbelsäulenschäden führen schließlich zu heftigsten Dauerschmerzen. Bei wachsenden Hunden kommt es durch einen Calcium - Mangel zur Fehlentwicklung der Knochen (Osteo-Dystrophie, s.u.). 
Daneben kann Calcium-Mangel auch zu Krämpfen und Krampfanfällen führen. 

Phosphor-Mangel in der Nahrung führt bei jungen Hunden zu Rachitis, schlechtem Wachstum und gestörtem Appetit, bei ausgewachsenen Hunden hingegen zu weichen und sich verbiegenden Knochen (Osteomalazie). Die übermäßige Aufnahme von Phosphor, z.B. durch große Mengen phosphorreichen roten Fleisches, bewirkt Symptome eines Calcium-Mangels, da die Aufnahme von Calcium im Darm gestört wird. Da Phosphor über die Nieren ausgeschieden wird, kann die notwendig verstärkte Phosphorausscheidung zur Bildung von Harnsteinen beitragen. 
Zuviel Calcium in der Nahrung stört ebenfalls die Aufnahme anderer Nährstoffe, z.B. Zink, Magnesium sowie Eisen und kann Mangelsymptome hervorrufen.

Phosphor-Überschuss, kann die Aufnahme von Calcium beeinträchtigen. Da Phosphor in vielen Nahrungsmitteln im Überschuss vorhanden ist, muss darum Calcium ausreichend hinzugefügt werden. 
Phosphor wird, im Gegensatz zu Calcium, welches nur gering über die Niere ausgeschieden wird, hauptsächlich über die Niere ausgeschieden. Dies geschieht aber nicht in Abhängigkeit von der Zufuhr, dadurch kann es zu einem erhöhten Phosphorwert im Harn kommen, was Nierenschäden und Harnstein zur Folge haben kann.
Calcium und Phosphor sind für unseren Hund aus tierischem Gewebe besser nutzbar, als aus pflanzlichem Gewebe. In den meisten Fleischsorten sind beide Minerale enthalten, mit unterschiedlichen Werten, z.B. in den meisten Innereien der Phosphorgehalt entsprechend höher ist. Bei der Rohfütterung (BARFEN) muss dies beachtet werden und die Calciumzufuhr in Form von Knochen, Eierschalenpulver oder Calciumcitrat zusätzlich gedeckt werden. Phosphor findet sich vor allen Dingen in Fleisch, Fisch, Knochen, Milchprodukten und Getreide. 

Über die Futteraufnahme kommt Calcium und Phosphor in die Blutbahn. Hier wird ein bestimmter Calciumspiegel vom Körper konstant gehalten. Dies regeln Hormone der Nebenschilddrüse (Parathormon) und der Schilddrüse (Calcitonin). Sinkt der Calciumspiegel im Blut, wird vom Körper sofort vermehrt Parathormon gebildet, welches den Calciumabbau aus dem Skelett fördert und damit den Calciumspiegel wieder auffüllt. Parathormon steigert auch die Aufnahme von Calcium über den Darm, durch Aktivierung von Vitamin D und ist auch in der Lage die Calciumausscheidung über die Niere einzuschränken.
Steigt der Calciumspiegel dagegen im Blut an, wird vermehrt  Calcitonin ausgeschüttet, welches die Einlagerung von Calcium in das Skelett fördert und somit den Calciumspiegel im Blut senkt. 
Dies zeigt uns auch, dass das Calcium der Knochen einem ständigen Auf- und Abbau unterliegt. 

Die ständigen Knochenauf- und abbauvorgänge halten sich im Erwachsenenalter die Waage. 
Beim heranwachsenden Hund aber muss darauf geachtet werden, dass die Calcium- und Phosphorversorgung ausreichend und im richtigen Verhältnis erfolgt. Bei jungen Hunden muss erst einmal die Mineralisierung der Knochen erfolgen, dies bedeutet das die zunächst knorpeligen Knochen, die nur über einen Knochenkern verfügen, durch Knochen "ersetzt" werden. Hierbei wird Calciumphosphat in Form von Kristallen in die Kollagenfasern des Knochens eingelagert und somit die Stützfestigkeit der Knochen mit der Zeit aufgebaut. Die Knochen werden dabei nicht nur grösser, sondern auch geformt, was bedeutet, dass auch Knochengewebe wieder abgetragen wird. 
Wenn man nun meint, dem jungen Hund mit einem großen Calciumangebot dabei zu unterstützen, ist dies grundverkehrt, weil natürlich auch dann das Calcitonin dafür sorgt, dass kein Abbau mehr stattfindet, weil ja der Calciumspiegel im Blut schon zu hoch ist. Dies führt dann zu Deformierungen im Knochen, was man häufig an den Wachstumsfugen unserer Junghunde beobachten kann. Aber logischerweise ist auch eine Unterversorgung zu vermeiden, weil dann der Körper sofort Calcium aus dem Skelett herausholt, welches zu einem Abbau von Knochenzellen führt. 

Fazit: 
Beim Erwachsenen sowie heranwachsenden Hunden, sind unausgewogene Verhältnisse zu vermeiden, weil es sonst zu Störungen im Knochenauf- und abbau kommt. Die öfter mal gelesene Aussage in manchen Internetforen etc., dass das Verhältnis von Calcium zu Phosphor egal ist, ist grundlegend verkehrt, denn wenn zu viel Phosphor im Blut vorliegt,stört dies die Aufnahme von Calcium. Aber auch einfach nur die Calciumzufuhr zu erhöhen, ist nicht ungefährlich, da es zu Kalkablagerungen in Lunge, Niere und unter der Haut kommen kann. 

Eine zu hohe Calciumversorgung vermindert unter anderem auch die Aufnahme von Magnesium, Eisen, Phosphor, Kupfer und Zink aus dem Darm. Daraus ergeben sich dann weitere Erkrankungen wie Haarausfall, Blutarmut, schlechtere Wundheilung, auch Störungen im Immun- und im Nervensystem wurden dabei schon beobachtet. Besonders bei großwüchsigen Hunderassen kann es zu erheblichen Störungen der Knochenentwicklung führen. Außerdem wird immer die Verwertung von Phosphor, Magnesium und Zink gemindert, was weitere Mangelerkrankungen mit sich führen kann.

Werden Hunde ständig mit einem erhöhten Phosphoranteil ernährt (BARF Vorgaben: bei zu viel Innereien, Fleisch, Knochen), kommt es zwangsläufig zu einer Mangelversorgung mit Calcium, da wie oben schon erwähnt das Phosphor die Aufnahme von Calcium einschränkt. Dabei entstehen mit der Zeit Beeinträchtigungen der Knochenstabilität (= Osteodystrophie ), was Lahmheiten, Knochenverbiegungen und -verschiebungen beim Junghund zur Folge hat. Beim erwachsenen Hund dünnen die mineralischen Knochen mit der Zeit aus, was zu Osteoporose (= Knochenbrüchigkeit ) führt. 
Auch chronische Nierenentzündungen können entstehen. Daneben sorgt auch eine übermäßige Vitamin D Zufuhr, bei gleichzeitigem Calciummangel, auch zu diesen Störungen.
[Quelle: Klinische Diätetik für Kleintiere] 
 

Wechselwirkungen Magnesium

Magnesium 
Magnesium gehört zu den sogenannten Mengenelementen und kommt im Hundeorganismus zu gleichen Teilen im Weichgewebe und im Skelett vor. Im Vergleich zu Calcium und Phosphor liegt der Anteil aber deutlich niedriger. 
Magnesium ist wichtig für viele Enzymvorgänge, es unterstützt unter anderem den Stoffwechsel von Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten. Daneben ist es mitverantwortlich für das Aufrechterhalten des Blutspiegels, unterstützt die Reizempfindung des Nervensystems und hat einen Einfluss auf die Muskeltätigkeit. Wodurch es auch für das Herz wirksam ist, auch hat Magnesium eine Art Gegenspiel zum Calcium, denn es verhindert die Überladung mit Calcium in den Mitochondrien ( = Kraftwerke der Zelle, die der Energiegewinnung bei der Zellatmung dienen ). 

Magnesium wird nach der Futteraufnahme im Dünndarm aufgenommen und auf die Gewebe verteilt. Besteht ein Überschuss wird dieser über die Nieren ausgeschieden. Bei einer Fütterung mit Nahrungsmitteln, die einen sehr niedrigen Magnesiumgehalt aufweisen (wie z.b. Weissmehl und reine Fette) kann es zu einer Mangelversorgung kommen. Dies tritt aber sehr selten auf. Zu beachten wäre noch, dass zuviel Calcium oder Phytinsäure ( in Getreide enthalten ) die Aufnahme von Magnesium negativ beeinflussen. 

Magnesiummangel äußert sich bei einem Junghund in Gewichtsabnahme, da die Nahrungsaufnahme herabgesetzt wird. Beim erwachsenen Hund können sich Muskelschwäche, Bewegungsstörungen, im späteren Stadien bis hin zu Krämpfen zeigen. Auch kann eine Weichteilverkalkung eintreten. Dagegen führt ein zu viel an Magnesium zu einem schlechteren Calcium - Phosphor - Verwertung. Ist dabei auch noch der Kalziumphosphorwert erhöht, entstehen die sogenannten Harnsteine. Magnesium im Überschuss führt auch zu Durchfall. 

Wechselwirkungen Kalium

Kalium
Kalium zählt auch zu den Mengenelementen und kommt im Körper vorwiegend in den Zellen vor, wo es für den osmotischen Druck (= Konzentrationsausgleich ) der Zellen verantwortlich ist. Daneben ist Kalium auch für die Enzymaktivität bestimmter Vorgänge wichtig, stabilisiert den Wasserhaushalt und das Säure- Basengleichgewicht, leitet Nervenimpulse weiter und unterstützt die Muskelarbeit.

Kalium kann vom Körper nur in begrenzter Menge gespeichert werden, vorwiegend geschieht dies in der Leber und in den Muskeln. Überschüsse werden Größenteils über die Niere ausgeschieden, darum ist die tägliche Versorgung mit Kalium wichtig.
Im Normalfall deckt die normale Nahrung den Bedarf an Kalium im Hundeorganismus, es sei denn man füttert überwiegend Weißmehl, Fett, Zucker oder polierten Reis. Der Kaliumgehalt kann aber durch zu starkes Wässern oder Waschen in den Nahrungsmitteln verringert werden. 

Bei einem Mangel an Kalium kann es zu sehr starken Störungen kommen. Bei Junghunden äußert sich dies in Gewichtsabnahme bzw. geringe Zunahme, Unruhe und sogenannten paralyseartigen Erscheinungen (Lähmungser-scheinungen der Muskulatur). Beim erwachsenen Hund kommt es zu Blutdruckabfall und geringerer Nierendurchblutung. Daneben äußern sich Appetitmangel, Bewegungsstörungen, Muskelaussetzer und ein herabhängender Kopf. Leider sind das auch Symptome bei einer Ernährung von Zuviel an Kalium. Hier bringt nur ein Blutbild endgültige Klarheit bzw. die Diagnose über die Harnausscheidung. Wenn ein Hund unter einer Nierenerkrankung leidet, sollte man mit der Zufuhr von Kalium genau berechnen, denn ein Zuviel kann hier zu Vergiftungen führen.

Wechselwirkungen Natrium Chlorid

Natrium und Chlor 
Natrium und Chlor sind wichtig für den Elektrolythaushalt des Körpers. Sie liegen hauptsächlich außerhalb der Zellen in den extrazellulären Flüssigkeiten vor und unterstützen die Aufrechterhaltung der Druckverhältnisse der Zellen. Natrium findet sich neben Blut auch im Skelett des Hundes. Chlor findet man auch in der Magensäure, wo es durch Bindung mit Wasserstoff die Salzsäure bildet. 

Natrium ist nicht nur für den Wasserbestand im Organismus wichtig, sondern zudem auch für den Säure - Basenhaushalt und unterstützt darüber hinaus die Funktion von Muskeln und Nerven. Daneben gelten für Chlor die gleichen Aussagen hinsichtlich Stoffwechsel und Ausscheidung, wie bei Natrium, da die beiden Elemente in enger Verbindung stehen. 

Die Ausscheidung erfolgt über den Darm, die Nieren und über die Haut. Gerade beim Baden, Waschen oder auch beim Einsatz des Hundes zur Wasserjagd werden die Ausscheidungen von Natrium über die Haut erhöht. Daneben zählen starkes Erbrechen und Durchfall, insb. blutiger Durchfall zu weiteren Verlustquellen von Natrium und Chlor. Bei Erkrankung der Nebenniere, Diabetes oder bei langfristiger Gabe von Diuretika (= Entwässerungsmittel) kommt es meist auch zu einer erhöhten Natriumabgabe. Im Wachstum, während Trächtigkeit und in der Laktationsphase sind auch erhöhte Natriumgaben nötig. 

Bei einem Mangel an Natrium zieht der Körper erst die Notbremse und senkt die Ausscheidung über Niere und Darm und zieht Natrium aus den Knochen ab. Dauert der Mangelzustand weiterhin an, kommt es dann zum Austrocknen des Hundes, da der Organismus Wasser aus dem Gewebe herauszieht und somit zu wenig in den Geweben überbleibt. Dies zeigt sich in trockener Haut, verringertem Blutvolumen, häufig starker Unruhe, Lecksucht und Schwierigkeiten die Nahrung zu schlucken, da nicht genügend Speichel produziert werden kann. Dabei kommt es zu Leistungsabfall, da infolge von Kreislaufstörungen auch schneller Ermüdungserscheinungen auftreten und auch der Geruchssinn wird beeinträchtigt, weil die Nase nicht mehr ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt ist.

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